Vom Rohbau zur Raffinesse: Die Verwandlung des Stalls

Beginn der Verwandlung

Was einst eine einfache Stallstruktur war, wurde zur Grundlage eines modernen, industriell geprägten Wohnraums. Der erste Schritt in dieser Verwandlung: Freilegen und Verstehen.

Zu Beginn mussten wir die alte Zwischendecke vollständig entfernen. Nur so konnten wir die Raumhöhe deutlich erhöhen und das Potenzial der vorhandenen Architektur ausschöpfen. Die neuen Proportionen gaben dem Raum sofort eine neue Wirkung – luftiger, großzügiger, klarer.

Darauf folgte die Installation einer Fußbodenheizung – eine moderne Komfortlösung, eingebettet in die rohe Struktur des alten Gebäudes. Die Wände wurden sorgfältig behandelt: gereinigt, ausgebessert und vorbereitet für ihren neuen Auftritt. Neue Fenster wurden eingesetzt, um natürliches Licht großzügig hereinzulassen und die Verbindung zur ländlichen Umgebung zu betonen.

Schritt für Schritt begann der Ort, seine neue Identität anzunehmen.

Materialität mit Charakter

Nachdem die Struktur freigelegt und der Raum neu geordnet war, begann die sorgfältige Auswahl der Materialien – immer mit dem Ziel, die Vergangenheit des Gebäudes zu würdigen und gleichzeitig einen modernen, industriellen Charakter zu schaffen.

Im Wohnbereich und der offenen Küche fiel die Wahl auf rohe, authentische Materialien: Sichtbeton, geschliffener Estrichboden und schwarze Stahlakzente setzen einen markanten Kontrast zur warmen Holzverkleidung an ausgewählten Wandflächen. Die Küche selbst fügt sich nahtlos ein – mit matten Oberflächen, offenen Regalen und einer Arbeitsplatte aus Naturstein, die Robustheit mit Eleganz vereint.

Ein zentrales Element des Raumes ist der neu installierte Kamin, der nicht nur für Wärme sorgt, sondern auch als architektonischer Fokuspunkt dient. Sein schlichtes, industrielles Design mit schwarzem Stahlkorpus fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein und unterstreicht die Atmosphäre von Ruhe und Ursprünglichkeit.

„Die Rolle des Designers ist die eines guten, rücksichtsvollen Gastgebers, der die Bedürfnisse seiner Gäste wertschätzt.“ – Charles Eames

Im Badezimmer entschieden wir uns für einen mutigeren, verspielten Ansatz: farbenfrohe Wandfliesen bringen Leben und Leichtigkeit in den Raum. Die handgefertigte Optik der Fliesen sorgt für eine angenehme Unregelmäßigkeit, die perfekt mit den klaren Linien der übrigen Ausstattung harmoniert. Schwarze Armaturen und schlichte Betonoberflächen sorgen für den nötigen Ausgleich und einen stilvollen Rahmen.

Jeder Bereich des Hauses erzählt seine eigene Geschichte – verbunden durch eine gemeinsame Haltung: ehrlich, funktional und mit Liebe zum Detail.

Kontraste mit Tiefe

Mit dem Einbau der maßgefertigten, schwarzen Metalltreppe wurde die vertikale Verbindung des Raumes zu einem weiteren gestalterischen Highlight. Die Treppe schwebt beinahe im Raum – mit klaren Linien, offenem Geländer und einer rauen, pulverbeschichteten Oberfläche, die perfekt zur industriellen Ästhetik passt. Sie schafft nicht nur Zugang zur oberen Ebene, sondern fungiert als skulpturales Element im offenen Wohnkonzept.

Direkt daneben setzt sich das Thema in der modernen Küche fort. In tiefem Anthrazit-Schwarz gehalten, wirkt sie elegant, reduziert und zugleich kraftvoll. Die grifflosen Fronten, die matten Oberflächen und die minimalistischen Formen schaffen eine zeitlose Klarheit. Kombiniert mit einer Rückwand aus strukturiertem Naturstein entsteht ein Spiel aus Texturen – hart und weich, dunkel und hell, roh und präzise verarbeitet.

Die Küche wurde bewusst offen gestaltet, um Kommunikation und Bewegung zu fördern – als natürlicher Treffpunkt zwischen Alltag und Gastlichkeit. Sie steht sinnbildlich für das gesamte Projekt: ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart in einem neuen Kontext zusammenfinden.

Prog_Admin
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